TENNIS Diego Dedura und Marko Topo stehen dank des Neckar-Cups so gut da wie noch nie – Nur einer der beiden im Viertelfinale
Ungebremst Richtung Finalwochenende: Der 11. Neckar-Cup in Bad Rappenau hat an Turniertag Nummer
fünf Fahrt aufgenommen, ohne Wetterprobleme gingen elf Partien über die sandige Bühne: Ein Deutscher
im Viertelfinale. Ein weiterer trotz Achtelfinal-Niederlage so gut wie noch nie. Der Titelverteidiger von
einem Youngster aus dem Turnier geschossen. Und einem Doppelspieler unterlief ein unglaublicher Fußfehler. Vier Geschichten eines langen Tennistages, in denen es um Nummern geht.
Topos Topplatzierung: „Was für ein Tag!“, sagte Marko Topo am Abend, als er sich in Begleitung einer Dame von der Nationalen AntiDoping-Agentur Nada neben seinen Eltern und seiner Freundin auf einen Stuhl sinken ließ – es war der Tag der Doping- und Charakterproben. Der Sieg im Achtelfinale gegen den Schweizer Dominic Stricker war doppelt süß und doppelt bitter. Zum einen, weil sich der 21-jährige Münchner, der in Stuttgart lebt, danebenbenommen hatte, wie er sagte. Im verlorenen ersten Satz „habe ich zu viel gemeckert und gelabert, das gehört sich nicht“. Der „weiche, schnelle, rutschige Platz“ bekam einiges ab. „Ich muss lernen, den Mund zu halten.“ Ebenfalls bitter: Stricker lag im Tiebreak des zweiten Satzes beim Stand von 3:3 plötzlich am Boden. Ein Zuschauer sagte: „Der spielt nicht mehr.“ Stricker lag minutenlang auf der Seite, wurde gestützt von Turnierarzt Philipp Menzel und ATP-Physiotherapeut Timo Kalbantner unter Applaus der Hunderten Zuschauer von Court 1 geführt. Gut 15 Minuten später ging es tatsächlich weiter. Aber nur für sieben Bälle. Bei 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 0:30 gab Stricker auf. Eine Stunde später spielte er immerhin wieder eine (verspannte) Runde Darts. „Es ist der Rücken“, sagte er und humpelte zur Physiotherapie. „Das war für uns beide blöd“, meinte Topo. Die Gedanken an die Verletzung des Gegners seien leider sehr schnell gekommen. Dennoch tat der Sieg gut. Doppelt, weil Topo mit seinem vierten Sieg in Bad Rappenau erstmals die Top 300 knackte. Im Beisein seiner Familie. Eine große Nummer.